Freitag, 11. März 2016

Warum ist Indie-Rock noch nicht tot?



...Schließlich hatte Indie-Rock schon in den 2000ern nichts Neues, Interessantes mehr zu bieten. Stattdessen: altbackene Melodien, die sich der immer gleichen Schemata bedienen. Texte voller pseudoexistenzialistischer Nachdenklichkeit. Und Anbiederung an ein elitäres Publikum, das sich auf irgendeine Weise zu alternativ oder zu gebildet für „volksnähere“ Genres fühlt. Die einzige attraktive Eigenschaft von Indie, nämlich dass es independent war und innovatives Material hervorgebracht hat, ist weggefallen. Indie ist zu Mainstream verkommen; austauschbar und unoriginell.



Mit den 90ern ist auch gleichzeitig die Glanzzeit des Indie-Rocks zu Ende gegangen. Warum also wird dieser Schnarchkram immer und immer wieder auf neuen Platten lauwarm aufgebrüht? Was bezwecken die Künstler damit? Haben die jemals was von musikalischer Progredienz gehört? Ich kann nicht verstehen, warum junge Musiker das Bedürfnis haben, schon hunderte Male dagewesene Sounds auf biederste Weise zu reproduzieren. Mit den immer gleich klingenden Gitarrenklängen und in sich gekehrten Frontsängern fabriziert man nichts Relevantes oder Zeitloses mehr. Höchstens Lieder, die schon bei der Erscheinung oldiehaft anmuten.



Klassiker der Musikgeschichte abfeiern, bewundern, verehren? Sehr gerne! Aber bitte nicht das 827. Album seiner Art produzieren und es dann independent music nennen. Dann gründet doch lieber eine Coverband.



1 Kommentar:

  1. promenadenmischung14. März 2016 um 13:39

    Echter Rock hat wie echter Blues immer aus der Opposition
    gelebt und/ oder aus artikuliertem Leidensdruck. Was soll
    man aber von einer scheinbar durchgehend befriedeten Generation Y
    anderes erwarten als: Volxmusik im Stil eines eMusikanten-Stadel.

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