...Schließlich hatte
Indie-Rock schon in den 2000ern nichts Neues, Interessantes mehr zu
bieten. Stattdessen: altbackene Melodien, die sich der immer gleichen
Schemata bedienen. Texte voller pseudoexistenzialistischer
Nachdenklichkeit. Und Anbiederung an ein elitäres Publikum, das sich
auf irgendeine Weise zu alternativ oder zu gebildet für
„volksnähere“ Genres fühlt. Die einzige attraktive Eigenschaft
von Indie, nämlich dass es independent war
und innovatives
Material hervorgebracht hat, ist weggefallen. Indie ist zu Mainstream
verkommen; austauschbar und unoriginell.
Mit den 90ern ist auch
gleichzeitig die Glanzzeit des Indie-Rocks zu Ende gegangen. Warum
also wird dieser Schnarchkram immer und immer wieder auf neuen
Platten lauwarm aufgebrüht? Was bezwecken die Künstler damit? Haben
die jemals was von musikalischer Progredienz gehört? Ich kann nicht
verstehen, warum junge Musiker das Bedürfnis haben, schon hunderte
Male dagewesene Sounds auf biederste Weise zu reproduzieren. Mit den
immer gleich klingenden Gitarrenklängen und in sich gekehrten
Frontsängern fabriziert man nichts Relevantes oder Zeitloses mehr. Höchstens
Lieder, die schon bei der Erscheinung oldiehaft anmuten.
Klassiker
der Musikgeschichte abfeiern, bewundern, verehren? Sehr gerne! Aber
bitte nicht das 827. Album seiner Art produzieren und es dann
independent music nennen.
Dann gründet doch lieber eine Coverband.
Echter Rock hat wie echter Blues immer aus der Opposition
AntwortenLöschengelebt und/ oder aus artikuliertem Leidensdruck. Was soll
man aber von einer scheinbar durchgehend befriedeten Generation Y
anderes erwarten als: Volxmusik im Stil eines eMusikanten-Stadel.